Hannah Kerschner: "eine neurotische frau" (2024)
eine neurotische frau
blickt in die blume
sie sieht sich selbst
in ihr
sie sieht sich überall
findet sich immer wieder
ihre welt ist
sie
sie
ist ihre welt
die welt besteht aus ihr, aus ihr besteht die welt
wenn sie sich nicht findet, ist sie verloren
sie ist verloren in der welt
die welt ist groß
und sie ist klein
winzig
nichts
in ihrem nichts gefangen
ohne identität
denn
dafür muss man sein
aber sie ist nichts
sie sucht und findet
nichts
existenzlose existenz
glück in der einfachheit
zufriedenheit im vakuum
nervöses zittern
die bewegung tritt in die welt
bewegung von nichts zur welt
sprachloser sprecher
bedeutungslose bedeutung
botschaftslose botschaft
nutzloses nichts.